Was ist eine Eltern-Kind-Gruppe?
Aus der Kinderladenbewegung heraus wurde im Herbst 1967 in Stuttgart die erste Eltern-Kind-Gruppe –damals Kinderladen– gegründet, die heute noch existiert. Bis Anfang der 70er Jahre wuchs die Zahl der Eltern-Kind-Gruppen schnell auf 10 an. Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre gründeten sich weitere Gruppen, nachdem in den Familien vermehrt der Bedarf an Ganztagesbetreuung und Betreuung von Kindern unter drei Jahren vorhanden war. Fehlende Kinderbetreuungsplätze und die Motivation bei der Entwicklung von pädagogischen Konzepten und organisatorischen Rahmenbedingungen mitwirken zu können, führten bis heute zu vielen weiteren Neugründungen von Eltern-Kind-Gruppen in Stuttgart. Derzeit sind es ungefähr 70 Gruppen mit ungefähr 970 Plätzen für Kinder im Altern von 0 bis ca.12 Jahren. Die Eltern schließen sich in gemeinnützigen Trägervereinen zusammen. Die Einrichtungen sind nach Sozialgesetzbuch VIII–Kinder- und Jugendhilfe–§75 als Freie Träger der Jugendhilfe anerkannt und werden seit 1971 für den Betrieb von Kindertageseinrichtungen durch öffentliche Zuschüsse gefördert. Sie beschäftigen Erzieher/innen, Berufspraktikant/innen sowie auch Praktikant/innen im freiwilligen sozialen Jahr und Zivildienstleistende. Sämtliche organisatorischen Arbeiten, wie kochen, putzen, einkaufen, renovieren und Verwaltungsarbeiten, wie Personalführung, Buchhaltung und vieles mehr liegen in der Verantwortung der Eltern.
Aktive Elternmitarbeit wichtig
Eltern übernehmen ehrenamtlich Verantwortung für die Gestaltung der pädagogischen Konzepte, sowie die Organisation und Verwaltung der jeweiligen Eltern-Kind-Gruppe. Die aktive Übernahme von Erziehungsverantwortung auch im außerfamiliären Bereich, durch die enge Zusammenarbeit mit dem pädagogischen Fachpersonal, stärkt und fördert die Kinder in ihrer Entwicklung.
Aus der Selbstverwaltung heraus ergeben sich große Mitbestimmungs- und gestaltungsmöglichkeiten, bis in den Gruppenalltag hinein. Die Größe der Einrichtung, die Öffnungszeiten und die Gruppenstruktur werden von den Bedürfnissen und pädagogischen Vorstellungen der Eltern in Absprache mit den Erzieher/innen bestimmt. Entsprechend vielfältig sind die Konzeptionen der einzelnen Gruppen, entsprechend unterschiedlich die Altersstrukturen und Gruppengrößen.
Weitere Informationen zu Eltern-Kind-Gruppen in Stuttgart unter www.stuttgarter-ekg.de.
Elternmitarbeit bei den Kindsköpfen:
Die Elternmitarbeit bei den Kindsköpfen besteht aus Spätdiensten, Begleitung an Waldtagen, Kochdiensten und Notdiensten. Die Organisation der Elterndienste erfolgt über einen Monatsplan, der in der KiTa aushängt. Die Eltern tragen sich selbst ein. Wer sich für einen Dienst eingetragen hat, an diesem Tag aber verhindert ist, muss sich selbst um Vertretung kümmern (ggf. durch telefonischen Rundruf bei anderen Eltern). Sich einfach auszustreichen ist nicht möglich. Die monatliche Elterndienste-Sollzeit ergibt sich aus dem Bedarf an Spätdiensten, Ausflugs- bzw. Waldtagen, Kochdiensten und Notdiensten. Sie liegt erfahrungsgemäß bei 3 bis 5 Stunden pro Monat. Sollarbeitszeiten entstehen auch während Urlaubs- und sonstigen Fehlzeiten des Personals. Eltern mit 2 Kindsköpfe-Kindern müssen keinen doppelten Dienst leisten. Die voraussichtliche Stundenzahl ist auf dem Monatsplan vermerkt. Die tatsächliche Stundenzahl wird nach Ablauf des Monats ermittelt und im Soll-/Haben-Stundenkonto, das für alle Eltern geführt und monatlich ausgehängt wird, aufgelistet.
Weitere Dienste: Arbeits- und Renovierungswochenende ein bis zwei Mal pro Jahr, Putzwochenende zwei Mal pro Jahr, Arbeitskreise (Ausstattung, Betten, Dachverband, Einkauf, Elterndienstliste, Feste, Geschenke, Pflanzen, Qualitätssicherung, Sicherheit, Warteliste), Elternabende ein Mal pro Monat.